Sechs Agenturen und Cluster aus Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein diskutierten mit Vertreter*innen aus der Bundes- und Länderpolitik und aus der norddeutschen Industrie über Chancen und Herausforderungen beim Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft.
Am Montagabend empfingen die Vertreter*innen der Agentur für Wirtschaftsförderung - Stadt Cuxhaven (AfW), der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH (EEHH), der Netzwerkagentur Erneuerbare Energien Schleswig-Holstein EE.SH (EE.SH), des Wind- und Wasserstoffverbands WAB e.V. (WAB), des Wasserstoffenergieclusters Mecklenburg-Vorpommern e.V. (WECMV) und des WindEnergy Network e.V.
(WEN) Politiker*innen sowie Vertreter*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft in der Vertretung des Landes Mecklenburg-Vorpommern beim Bund.
Ziel war es, den Parlamentarier*innen die Chancen und Herausforderungen beim Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft für die regionalen Unternehmen und den Klimaschutz aufzuzeigen, aber auch auf regulatorische Hemmnisse hinzuweisen. Modellregion für eine Wasserstoffwirtschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette Norddeutschland kann und will mit einer Vielzahl an Projekten zur Produktion, Verteilung, Speicherung und
Anwendung in Industrie und Mobilität eine „Leuchtturmregion für grünen Wasserstoff“ in Deutschland werden und eine Vorreiterrolle einnehmen. Die Nutzung von Wasserstofftechnologien hilft bei der
Bewältigung der großen politischen Problemstellungen unserer Zeit:
· Sie helfen ein versorgungssicheres Energiesystem aufzubauen, das einen Beitrag zur neuen
energiepolitischen Sicherheitsarchitektur leistet.
· Durch die Speicherung und orts- und zeitunabhängige Verfügbarmachung von Strom aus
Erneuerbaren Energien können die Klimaziele erreicht werden.
· Die Industrie wird gestärkt: Es können neue Exportpotenziale erschlossen und Arbeitsplätze
gesichert beziehungsweise zusätzliche geschaffen werden.
· Sie unterstützen die Dekarbonisierung der maritimen sowie der energieintensiven Grund- und
Rohstoffindustrie.
Für die Geschäftsmodelle mit grünem Wasserstoff müssen jedoch die Rahmenbedingungen auf europäischer und nationaler Ebene stimmen. Nur eine zügig verabschiedete und adäquate Regulatorik und Gesetzgebung ermöglicht die Rechtssicherheit und Wirtschaftlichkeit, die die Basis für Investitionen aus der Privatwirtschaft bilden. Stimmen die Voraussetzungen, werden die diversen, geplanten (Groß-)Projekte kurzfristig umgesetzt und so ein essenzieller Beitrag zu den ambitionierten CO>-Zielen Deutschlands und der Zielstellung von 10 Gigawatt Elektrolysekapazität bis 2030 geleistet.
Nicole Dreyer-Langlet, Vice President Research & Technology und Member of the Board of Management der Airbus Operations GmbH: „Der Schulterschluss der Branchen für den Wasserstoffmarkthochlauf ist da. Wir wollen gemeinsam an einem Strang ziehen, aber dieser ist nirgends befestigt. Am dringendsten benötigen wir einen Startschuss; sonst läuft uns die Zeit davon. Geplante Leuchtturmprojekte gibt es
genug. Jetzt liegt es an der Politik, die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen - mit mehr Geschwindigkeit und Pragmatismus als aktuell.“
Überregionale Zusammenarbeit AfW, EEHH, EE.SH, WAB, WECMV und WEN unterzeichneten auf der der H> Expo & Conference in Hamburg am
29. September 2022 einen Kooperationsvertrag. Darin verpflichteten sich die Partner zur verstärkten und
regelmäßigen Zusammenarbeit sowie zur gemeinschaftlichen Unterstützung der Akteure der norddeutschen Wasserstoffindustrie. Der gemeinsam ausgerichtete parlamentarische Abend bildet den Beginn der konkreten Zusammenarbeit. Im zweiten Quartal 2023 werden die Partner voraussichtlich eine gemeinsame Konferenz veranstalten. Als Industrieplattform der norddeutschen Akteure unterstützen die Partner die Umsetzung der von
Küstenbundesländern bereits 2019 verabschiedeten Norddeutschen Wasserstoffstrategie. Vor dem Hintergrund der energie- und industriepolitischen Bedeutung der entstehenden Wasserstoffwirtschaft für die Erreichung der Klimaziele und die energetische Versorgungssicherheit ist ihr schneller Aufbau von überragendem nationalem Interesse.
Weitere Informationen zur Norddeutschen Wasserstoffstrategie: www.norddeutschewasserstoffstrategie.de